Alle Wünsche wurden in einen Computer eingescannt
und dort in eine Schwingungskurve transformiert, die auf eine 461 m lange
Spur übertragen wurde. Am Silvestertag 1999 entrollte Siglinde Kallnbach
dieses Wunschband zusammen mit dem damaligen Kölner Oberbürgermeister Harry
Blum und GEW Vorstandssprecher Helmut Haumann in einem 6 m unter dem
Rheinbett gelegenenVersorgungstunnel der GEW (Gas-Elektrizitäts- und
Wasserwerke Köln AG).In der Neujahrsnacht verblieb die Spur unterirdisch in
der Abgeschiedenheit des Tunnels – in einer Atmosphäre, in der sich die
Wirkung von Wünschen gut entfalten können soll. Am 1. Januar 2000 wurde die
Wunschspur von der Künstlerin wieder eingerollt (Foto).
Per Brief, Fax und e-mail schickten Teilnehmer aus
den verschiedensten Ländern ihre Wünsche zu – persönliche Hoffnungen für
Gesundheit und familiäres Glück, Wünsche über das Gelingen bevorstehender
Prüfungen, aber auch allgemeine Wünsche für Frieden und mehr Toleranz, als
kurze und längere Texte, Lyrik oder Zeichnungen sowohl in konkreter als auch
in abstrakter Form.
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Auch Galeristen, Kritiker und Persönlichkeiten aus
dem Museumswesen beteiligten sich, darunter Dr. Wenzel Jakob, der Direktor
der Bundeskunsthalle Bonn, Wulf Herzogenrath (Direktor der Kunsthalle
Bremen), Udo Kittelmann (Kölnischer Kunstverein), Kunstkritiker Walter Vitt
(Köln), Karlheinz Schmid (Regensburg), Irmtraud Schaarschmidt-Richter,
Gerhard Johann Lischka. Besonders interessant sind auch die originellen
Beiträge zahlreicher KünstlerkollegInnen.
Aufgrund des großen Zuspruchs – über 2000 Wünsche bis Weihnachten 1999 – und
nach dem Motto „Doppelt hält besser!" (oder auch, weil der tatsächliche
Jahrtausendwechsel erst dann sein könnte) ist die Aktion um ein weiteres Jahr
verlängert worden: Sylvester 200/2001 wird die Wunschspur – addiert durch die
Kurvengrafik der im Laufe des Jahres 2000 hinzugekommenen Wünsche – erneut unter
dem Rhein ausliegen.
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